[Post], die

In meinem Elternhaus bin ich auf die Briefmarkensammlung von meiner Schwester und mir gestossen.

In den 70er und 80er Jahren war das ein sehr populäres Hobby. Wir haben als Kinder viel Zeit damit verbracht, die Marken abzulösen, nach Sujets zu sortieren, Deals zum Tauschen auszuhandeln und die Schätze in unseren Alben zu horten.

Heute sind die Briefmarken „wertlos“ aber mit so vielen Erinnerungen verbunden, dass es mir schwerfällt, sie wegzuwerfen. Also spiele ich halt wieder damit 🙂

Graf Zeppelin

Diese Collage erzählt die Geschichte einer Zeppelin-Postkarte, die wohl über einen befreudneten Lehrer in den Besitz meines Grossvaters gelangte. Die Landung von Graf Zeppelin in Genf war auf den 14. September 1930 angekündigt. Um von diesem spektakulären Ereignis ein Souvenir zu behalten, konnte man bis zu Tag vor der geplanten Landung dem Genfer Postamt eine Postkarte zukommen lassen. Für Inlandpost wurde dabei eine Frankatur von 75 Rappen verlangt. Jede Postkarte wurde mit dem roten Zeppelin-Sonderstempel versehen und am Tag der Landung – zusammen mit rund 11’000 weiteren postalen Grüssen – in den Zeppelin geladen. Der Abwurf aus dem Luftschiff geschah bei der Heimfahrt nach Ludwigshafen an der Grenze zu Deutschland. Die Postsäcke wurden eingesammelt und zum Zürich Flughafen gebraucht, wo jede Karte einen Ankunftstempel erhielt. Danach wurde sie per Landpost dem Adressaten zugestellt. Der Sonderstempel wird übrigens als „fehlerhaft“ angesehen, da er von einem Flug („vol“) statt von einer Fahrt spricht.

Winterpause

Als ich in der einsamen „Seebadi Gelfingen“ ankam (Baldeggersee, CH), war es gerade mal -6°C. Der See war gekräuselt von der kalten Bise, aber die aufgehende Sonne mochte bereits mein Gesicht und mein Gemüt zu erwärmen. Das Licht verzauberte die Wasseroberfläche und jedes Tröpfchen Wasser glitzerte wie Diamanten. Ein einsamer Eisvogel wurde von mir gestört und flog mit seinem charakteristischen Ruf davon.